Zahnärztlicher Notdienst

Wie verhalte ich mich bei akuten Zahnschmerzen?

  • Termin bei uns vereinbaren
  • Bei Unfall Notdienst anrufen
  • Zahn kühlen
  • Auf Gewürznelke beißen

Was ist ein zahnärztlicher Notfall?

Wenn Sie zum Beispiel gestern erst eine neue Füllung erhalten haben oder der Zahnarzt bei Ihnen vor Kurzem einen chirurgischen Eingriff vorgenommen hat, sind leichte bis mittlere Zahnschmerzen keine Überraschung. Ihr behandelnder Zahnarzt hat Sie für genau solche Fälle in der Regel mit einem schmerzstillenden Medikament versorgt, dass Ihnen in den ersten Tagen nach dieser Behandlung die Schmerzen dämpfen oder ersparen soll. Wenn eine Füllung herausgefallen oder eine Krone verloren gegangen ist, die Prothese drückt oder die Knirschschiene zerbrochen ist, kann Ihr Zahnarzt auch am nächsten Tag in der offiziellen Sprechstunde seiner Praxis Abhilfe leisten. Herausgefallene kleine Füllungen kann man bis zum Besuch beim Zahnarzt vorübergehend mit zuckerfreiem Kaugummi „zukleben“. Beim Verlust großer Füllungen sieht die Sache schon etwas anders aus, wenn dadurch der Zahn instabil wird. Das Zahnfleisch blutet kurzfristig beim Zähneputzen oder beim Benutzen der Zahnseide? Das ist nicht ungewöhnlich und kein Grund, den Zahnarzt Notdienst aufzusuchen. Wenn häufiger Blutungen am Zahnfleisch auftreten, ist zwar ein Termin beim Zahnarzt dringend angeraten, um die Ursache abzuklären, aber der Notdienst muss dafür nicht beansprucht werden. Auch reguläre Zahnbehandlungen oder Untersuchungen führt der Zahnarzt-Notdienst nicht durch.

Kurz gesagt: Als Notfall gelten Erkrankungen oder Schmerzen, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann.

Wann sollte ich den zahnärztlichen Notdienst anrufen?

Sie sind am Wochenende vom Rad gestürzt und haben sich einen ganzen Zahn ausgeschlagen? Suchen Sie umgehend den Notdienst auf. Denn ein ausgeschlagener Zahn – ob durch einen Sturz oder einen Kneipenschlägerei – kann unter bestimmten Voraussetzungen vom Zahnarzt wieder eingesetzt werden. Entscheidend dabei ist der Umgang mit dem Zahn und die Schnelligkeit des Transports. Zunächst ist wichtig: Bewahren Sie Ruhe und stillen Sie eine eventuelle Blutung, indem Sie auf ein fusselfreies Stoffstück beißen. Waschen Sie den Zahn auf gar keinen Fall ab – auch wenn er verschmutzt ist – und fassen Sie ihn nur an der Kaufläche an, denn die Zahnwurzel ist extrem empfindlich. Die Zahnwurzelhaut sollte unverletzt und infektionsfrei bleiben und darf nicht austrocknen. Zahnrettungsboxen aus der Apotheke sind für den Transport eines ausgeschlagenen Zahnes ideal. Alternativ kann man den Zahn auch in gekühlter H-Milch, in steriler Kochsalzlösung oder auch in Frischhaltefolie gewickelt mit zum diensthabenden Zahnarzt nehmen. Je schneller der Zahn in der Praxis ankommt, umso größer ist die Chance, ihn wieder einsetzen zu können.

Den Notdienst aufsuchen sollten Sie zum Beispiel, wenn

  • Zahnschmerzen trotz der verschriebenen Schmerzmittel unerträglich werden und auch die Kühlung des betroffenen Bereichs oder bewährte Hausmittel nicht mehr helfen
  • nach einem Eingriff eine Operationsnaht aufplatzt und/oder eine starke Blutung auftritt, die nicht aufhört und sich nicht stillen lässt
  • ein Stück Zahn abgebrochen oder der Zahn selbst gebrochen ist und der Nerv frei liegt oder bei Verletzungsgefahr durch sehr scharfe Kanten (nicht bei rein kosmetischen Beeinträchtigungen!)
  • eine größere Füllung herausgefallen ist und der Zahn dadurch instabil geworden ist
  • die sogenannte “dicke Back” von Fieber und Schluckbeschwerden begleitet wird und die Schwellung sich bis zum Auge ausdehnt
  • Sie sich den Kiefer ausgerenkt haben und den Mund nicht mehr richtig schließen oder öffnen können

Hinweis:

Der Zahnarztnotdienst ist nicht gleichzusetzen mit dem Notarzt.
Wenn Sie sich in einem lebensbedrohenden Notfall befinden, rufen Sie bitte die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112 an!

Welcher Zahnarzt hat Notdienst?

Bei akuten Zahnschmerzen oder Problemen mit Ihren Zähnen können Sie den zahnärztlichen Notdienst außerhalb unserer Sprechzeiten unter folgender zentraler Rufnummer erreichen:

(01805) 98 67 00

Wenn Sie eine Notfall-Rufnummer für eine Praxis in Ihrer Nähe erhalten haben, nehmen Sie zuerst telefonisch Kontakt mit der Praxis oder dem diensthabenden Zahnarzt auf. So können Sie vorab noch eventuelle Einzelheiten klären und den zahnärztlichen Notdienst auf Ihren Besuch vorbereiten.

Was muss ich zum zahnärztlichen Notdienst mitbringen?

Ihre elektronische Gesundheitskarte und Ihren Personalausweis sollten Sie auf jeden Fall mitnehmen. Falls Sie zahnärztliche Unterlagen besitzen, in denen eine kürzlich erfolgte Behandlung erläutert wird, aus denen die aktuellen Beschwerden hervorgehen könnten, bringen Sie diese ebenfalls mit.

Was kostet der zahnärztliche Notdienst?

Für gesetzlich versicherte Patienten ist die Behandlung beim Notfalldienst kostenlos, wenn sie ihre elektronische Gesundheitskarte vorlegen. Falls Ihr Hauptwohnsitz nicht in Deutschland liegt oder Sie nicht in Deutschland versichert sind, kann beim Zahnarztnotdienst allerdings eine Zahlung anfallen. Falls im Notdienst Zusatzleistungen anfallen, die nicht durch die gesetzliche Versicherung abgedeckt sind, können daraus ebenfalls weitere Kosten entstehen.

Privatversicherte Patienten erhalten nach der Behandlung durch den ärztlichen Notdienst eine Rechnung.

Fazit

Nicht jeder Zahnschmerz oder jede kleine Blutung muss den Zahnarzt-Notdienst beanspruchen. Oft reichen vorläufige Maßnahmen und Schmerzmittel aus, um die Zeit zu überbrücken, bis am nächsten Tag die Praxis aufgesucht werden kann. Ist es wirklich ernst, kann bundesweit auf zahlreichen Kanälen der Kontakt zu einem Notfalldienst hergestellt werden.